Geschichte

Im Jahr 1819 soll der französische Zinnschmied Morize das erste Herdkännchen aus Kupfer hergestellt haben. Der Name Cuccumella weist auf die ursprüngliche Fertigung aus Kupfer hin, da „cuccuma“ Kupfervase bedeutet, an die die Kännchen erinnert haben mögen. Im späten 19. Jahrhundert wurde jedoch günstigeres und ebenso gut hitzeleitendes Aluminium zur Produktion verwendet.

Warum das Kännchen ursprünglich Napoletana genannt wurde, bleibt spekulativ, aber möglicherweise steckten schon damals Marketinggründe dahinter, da guter italienischer Kaffee schon damaligen Freunden des koffeinhaltigen Heißgetränks ein Begriff war.

Ende des 19. Jahrhunderts kamen ähnliche Kannen auf, wie z.B. der Potsdamer Broiler oder die Russische Eikanne. Diese waren drehbar in einem Gestell über einem Spiritusbrenner angebracht und arbeiten nach demselben Prinzip, wie Morizes Erfindung.

Das aber sicher bekannteste Modell eines Herdkännchens stammt von Riccardo Dalisi, einem Architekten und Designer aus Süditalien. In Neapel entwickelte er im Jahr 1979 eine Napoletana für Alessi, deren säulenhaft schlankes und edles Design aus silbernem Metall und hölzernem Griff der Kanne einen Platz in den Designmuseen der Welt sicherte. Der Designer erhielt für seine Interpretation der Napoletana völlig zurecht den Compasso d´Oro-Designpreis.

Funktionsweise

Anders als bei dem ebenfalls sehr bekannten und äußerlich ähnlichen Moka Express, drückt sich in der Napoletana kein Wasserdampf durch den Kaffee. Wie bei einer haushaltsüblichen Kaffeemaschine arbeitet das Herdkännchen mit Hilfe der Schwerkraft, dem das heiße Wasser folgt.

Die Kanne besteht aus dem oben liegenden Behälter, der abgeschraubt und mit Wasser gefüllt wird. Darauf folgt die Filtereinheit, die man mit dem mehr oder weniger fein gemahlenen Kaffeepulver füllt. Zuletzt wird darauf die eigentliche Kaffeekanne geschraubt, sodass ihre Tülle nach unten zeigt.

Zubereitung

Nun stellt man den Wasserbehälter auf die heiße Herdplatte oder einen Gaskocher. Wenn das Wasser hörbar zu kochen anfängt, nimmt man die Napoletana vom Herd und dreht sie um, so dass das heiße Wasser aus dem Wasserbehälter langsam durch den Filter mit dem Kaffeepulver tropfen kann. Hat man das Pulver gröber gemahlen, so bekommt man einen milderen Kaffee.

Wählt man einen feineren Mahlgrad des Kaffeepulvers, was der Tradition Neapels entspricht, dann wird der Kaffee deutlich kräftiger, als bei einer normalen Kaffeemaschine, obwohl sich die Methoden sehr ähneln. Für dieses Extra an Aroma ist die lange Durchlaufzeit von bis zu zehn Minuten verantwortlich, die einen intensiven Kontakt des heißen Wassers mit dem Kaffee gewährleistet, sodass besonders viele der gewünschten Aromastoffe ausgelöst werden.

Traditionalisten verschließen die Tülle der Kanne zusätzlich noch mit einem „cuppetiello“, einem kleinen kegelförmigen Stopfen aus Papier, damit während des Durchlaufens keine Aromen verloren gehen. Nach fünf bis zehn Minuten ist der Kaffee fertig. Wenn man den Wasserbehälter und den Filter abgeschraubt hat, kann der Kaffee direkt aus der Napoletana in Tassen ausgeschenkt und genossen werden.